Freitag, 15. Mai 2009

Bruckner, Sinfonie Nr. 8, Eugen Jochum



Anton Bruckner
(1824-1896)

Sinfonie Nr. 8

Staatskapelle Dresden
Dirigent: Eugen Jochum

LP: EMI 2C 167-03402/3


Wer hat eigentlich die beste 8. Sinfonie von Bruckner aufgenommen? Die Antworten auf diese Frage sind sich relativ einig - für die Oldtimer-Liebhaber die legendäre Stereo-Aufnahme von Hans Knappertsbusch (Münchner Philharmoniker, Westminster), und für die Anhänger der Digital-Technik die brillante letzte Aufnahme von Karajan (Wiener Philharmoniker, DGG). Schließlich für die richtigen Hardcore-Bruckner-Freaks die traumhafte, sagenhafte Aufnahme von Carl Schuricht (Winer Philharmoniker, EMI).

Aber für mich? Ohne Zögern die aus der zweiten Gesamtaufnahme von Eugen Jochum. Die meisten Dirigenten dirigieren diese Sinfonie so, dass sie ein breites Tempo nehmen, um die Hörer die erhabene Seite des Werkes genug erfahren zu lassen. Aber Jochum behandelt diese Sinfonie völlig anders. Seine Bruckner 8. 'marschiert' mit voller Wucht. Das Tempo ist ziemlich schnell, und es klingt fast wie eine Improvisation. Dabei spielt der eigentümliche Klangcharakter der Staatskapelle Dresden eine große Rolle. Dieses Orchester ist vor allem wegen seines sehr dynamischen, hemmungslosen Klangs berühmt. Und die beispiellos stark, mächtig klingenden Blechbläser darf man auch nicht vergessen. Aus all diesem resultieren die unvergeßlich spannenden Momente. So spannenden Bruckner habe ich bisher nie gehört.


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